VW-Skandal: welche Rechte hat der Autokäufer in Deutschland?

abgase1aSeit 1985 werden Fahrzeuge auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft und dafür das Abgasverhalten der verschiedenen Motoren, insbesondere der insoweit problematischeren Dieselmotoren, geprüft. Seit 2010 ist das Bestandteil der Hauptuntersuchung (HU). Die Abgaswerte sind gesetzlich festgelegt, bestimmen die Höhe der Kfz-Steuer mit, und sind für die Hersteller verbindlich.

Das VW-Problem

Erkennbar hat VW die Abgaswerte des Dieselmotors EA 189 (TDI Common Rail), der in zahlreichen Fahrzeugen verbaut ist (seit 2007 in den VW-Modellen Jetta, Golf, Beetle, Tiguan und Passat, bei Audi fast alle 2.0 TDI-Motoren mit Common-Rail-Technik und Euro5-Einstufung, beim A3 alle Dieselmotoren, beim A1 nur Teile der Produktion, Skoda mit Dieselantrieb) aktiv mit dem Ziel der Täuschung der Verbraucher und der Behörden manipuliert (im Gegensatz zu den Fällen, in denen ein Motor einfach die unter Idealbedingungen gemessenen Werte nicht ganz erreicht, was auch bei anderen Herstellern vorkommt). Eine eigens dafür programmierte Software erkennt, ob sich das Fahrzeug im Testbetrieb befindet (das Navi erkennt den Stillstand auf Laufrollen) und regelt den tatsächlichen Schadstoffausstoß herunter; im Straßenbetrieb soll dieser bis zum Vierfachen höher liegen und damit ungesetzlich sein. Das gilt jedenfalls für die USA mit ihren strengen Umweltbestimmungen, aber offensichtlich auch für Europa.

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Damit setzt sich VW naturgemäß schweren Sanktionen zunächst in den USA aus, aber auch der Gefahr von Rückrufaktionen, Nachbesserungen usw. In den USA werden offensichtlich auch Sammelklagen von Autokäufern vorbereitet, mit denen die Schadensersatz haben wollen.

Der deutsche Autokäufer

Nun unterscheidet sich das US-Recht des Schadensersatzes grundlegend vom deutschen Recht. Jedoch stellt sich jetzt zunehmend die Frage, ob einem deutschen Käufer eines von derart vorsätzlicher Abgastäuschung betroffenen Dieselfahrzeugs (Euro-5-Motor zwischen 2007 und 2013) ein Anspruch gegen VW zusteht, und wenn ja, welcher.

Das Kaufrecht des BGB

Hat ein Neuwagen einen Mangel oder fehlt ihm eine zugesicherte Eigenschaft, so kann der Käufer Gewährleistungsrechte geltend machen – Nacherfüllung des Kaufvertrages, Rücktritt vom Kaufvertrag, Kaufpreisminderung, Schadenersatz oder Ersatz von sog. frustrierten Aufwendungen oder auch eine Ersatzlieferung, also ein anderes Fahrzeug mit den vereinbarten Eigenschaften. Unter bestimmten Umständen kann er auch vom Kaufvertrag zurücktreten, wenn der Mangel oder die gerügten Mängel jeder für sich oder in ihrer Gesamtheit nicht unerheblich sind. Auch wenn ein Verkäufer dies häufig anders sehen wird, können auch kleinere Mängel durchaus erheblich sein, wenn sie sich trotz aufwendiger Reparaturversuche nicht beheben lassen. Zudem gibt es auch Ansprüche auf Aufwendungsersatz. Letztlich kommt sogar die Anfechtung wegen arglistiger Täuschung in Betracht.

Was aber ist ein Mangel?

Ein Mangel liegt u. a. immer dann vor, wenn

a. Dem Fahrzeug eine zugesicherte Eigenschaft fehlt (eine Zusicherung des Herstellers, dass der Wagen bestimmte wertbildende Eigenschaften hat) oder

b. Der Wagen für die nach dem Vertrag vorausgesetzte oder für die gewöhnliche Verwendung, die bei derartigen Fahrzeugen üblich  und nach der Art der Sache zu erwarten ist, nicht geeignet ist, oder

c. Werbeaussagen oder Produktbeschreibungen in Prospekten nicht zutreffen.

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Rechte des deutschen Autokäufers

Das bedeutet, dass es durchaus möglich ist, dass VW einem deutschen Autokäufer gegenüber nach deutschem Gewährleistungsrecht haftet; jedoch dürfte das Prozessrisiko nicht unerheblich sein. Denn ein Mangel muss „erheblich“ sein, wobei der BGH (VIII ZR 94/13) allerdings schon einen Aufwand von 5% des Kaufpreises für die Mangelbeseitigung (oder eben die Wertminderung) für erheblich hält. Jedenfalls aber dürfte die nächste Abgasuntersuchung möglicherweise zu einer steuerlich schlechteren Schadstoffklasse führen, und das ist sicherlich ein Mangel.

Ein Autokäufer wird nur in Ausnahmefällen beweisen können, dass gerade der – in der VW-Werbung oder vom Verkäufer angepriesene – niedrige Schadstoffausstoß ein wesentlicher Kaufanreiz gewesen sei; da kommen in erster Linie Landwirte, Waldbesitzer, Forstleute, Jäger und Umweltschützer in Betracht – derartige Käufer könnten dann sogar den Kaufvertrag nach § 123 BGB wegen arglistiger Täuschung anfechten.

Ein besonderes Problem dabei ist, dass diese Manipulation dazu führen kann, dass das Fahrzeug die allgemeine Betriebserlaubnis verliert. Das ist in jedem Fall ein Schaden, dessen Beseitigungskosten VW dem Fahrzeugeigentümer ersetzen muss.

Fazit

Hier kommt also noch allerlei auf den deutschen Autofahrer zu, und die Rechtslage könnte sehr interessant werden.

Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Ihr Dr. Wolfgang Lipps

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Biber Wolf und Biene – und die Umwelt der Barbara Hendricks

Grußwort HendricksSeit über 25 Jahren arbeitet das Ministerium für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Umweltgiften und Strahlung, für einen klugen und sparsamen Umgang mit Rohstoffen, den Klimaschutz sowie für eine Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen, bei der die Vielfalt von Tier-, und Pflanzenarten und der Erhalt ihrer Lebensräume sichergestellt wird“ – so stellt sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) auf seiner website vor.

Die Ministerin somit, die sich der Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten zu widmen hat, ist Frau Dr. phil. Barbara Hendricks. Sie Hat Geschichte und Sozialwissenschaften zur Vorbereitung auf das Lehramt studiert und 1980 promoviert mit der aufregenden Arbeit: „Die Entwicklung der Margarineindustrie am unteren Niederrhein“. Seit 1994 ist sie Bundestagsabgeordnete und war, erkennbar ein wichtiger Teil ihrer Arbeit,  etwa 9 ganze Jahre lang parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen. Wissenschaftlich publiziert hat sie, soweit man sehen kann, einen Artikel über Steuergerechtigkeit für Familien.

Ergo, eine sehr tüchtige Frau, und vor allem erkennbar eine gute Finanzwissenschaftlerin und Finanzpraktikerin, mit Erfahrung auch als Schatzmeisterin der SPD.

Hendricks 1aAber: was davon qualifiziert sie eigentlich für das höchste Amt für Umwelt und Naturschutz?

Das fragen nicht nur wir uns, sondern das hat sich schon die Süddeutsche Zeitung gefragt, in der Michael Bauchmüller sehr lieb angemerkt hat: Wann aus Barbara Hendricks eine Umweltministerin geworden ist, lässt sich nicht genau sagen. Es war jedenfalls nicht an dem Tag vor ziemlich genau einem Jahr, an dem sie ihre Urkunde entgegennahm. Es war auch nicht bei ihrer Humboldt-Rede, jener großen Grundsatzrede, die jeder Umweltminister zu Beginn seiner Amtszeit hält: Hendricks verlas ihre Prinzipien ohne jede Leidenschaft. In einem Tempo, als hätte sie danach noch einen Friseurtermin. Es war auch nicht, als sie erstmals das marode Endlager Asse besuchte – um dort besorgten Bürgern trocken mitzuteilen, dass wohl die wenigsten von ihnen dessen Sanierung noch erleben würden. Wenn der Sozialdemokratin die leibhaftige Umweltpolitik über den Weg lief, dann sagte sie nicht einmal Hallo. So sehr fremdelte sie mit dem neuen Amt“. 

Herr Bauchmüller liefert dann aber die Lösung gleich mit: „Hendricks sitzt in der Klemme. Sie kann schweigen – und verspielt absehbar den letzten Rest ihrer bescheidenen Ministerbilanz. Oder sie kann auf den Klimaschutz pochen – und damit Gabriel beschädigen oder selbst Schiffbruch erleiden„.

Das sehen wir auch so und finden es sehr löblich und haben bemerkt, dass sie sich mal mutig aber kurz an Herrn Gabriel gerieben hat. Aber wir sehen immer noch nicht, was sie in der in der Tat „bescheidenen Ministerbilanz“ eigentlich für Umwelt und Naturschutz, insbesondere also die Fauna unserer Kulturlandschaft, bisher geleistet hat.

Unsere bisherige Erkenntnis: Eher nix!

Halt, das stimmt nicht ganz. Sie ist nämlich eine Meisterin wohlfeiler und nett klingender Sprüche. Die vielleicht der Bürger ganz gut findet, die aber den Fachkundigen, z. B. den Jäger, etwas ratlos zurücklassen.

Beispiele gefällig?

Zum Wolf meint sie ebenso schlicht wie wenig tiefschürfend:

„Ich freue mich über jede Tierart, die wieder bei uns heimisch wird. Der Wolf gehört nun einmal zur Natur in Deutschland. Wir haben ihn nur mehr als 100 Jahre lang vertrieben. Ich will aber, dass Wölfe nicht nur im Museum ausgestellt sind, sondern auch in freier Natur leben können“….

und

„Der Wolf ist von Natur aus scheu und meidet den Menschen. Das soll und muss auch so bleiben Es gibt einzelne Wölfe, die womöglich als Jungtiere von Menschen gefüttert wurden und darum weniger scheu sind als normal. Darum meine Bitte an alle Wolfsfreunde: Niemals füttern!“

Zum Biber musste sie sich äußern, weil der brandenburgische Kollege, Minister Vogelsänger, eine zwar völlig wirkungslose aber nett zu lesende Biberverordnung erlassen hat (s. unseren eher abwertenden Blogbeitrag vom 5. Mai 2015 Biber-Verordnung Brandenburg – der Berg kreißt…“) und nun die Hilfe – gemeint ist ein Vorstoß bei der EU – der Ministerin Hendricks abforderte. Die allerdings hält ein Brüsseler Verfahren für „zu aufwendig“ und das könnte vielleicht sogar nach hinten losgehen. Aber sie empfiehlt, voller Verständnis für die armen Brandenburger, laut der MOZ (Märkische Oderzeitung): im Zuge des Bibermanagements gegen den Biber vorzugehen. In diesem Rahmen könne, wenn beispielsweise die Hochwasserschutzanlagen gefährdet seien, gehandelt werden. Auch ohne den Schutzstatus zu ändern, könne die Belastung auf ein verträgliches Maß reduziert werden, heißt es in dem Schreiben“. Dass die BiberVO gerade deshalb, wenn auch mit magerem Ergebnis, gebastelt wurde, weil das ein oft gehörter aber dennoch törichter Rat ist, hat Frau Hendricks (oder wer immer den Brief geschrieben hat) übersehen.

Nun fragen wir uns seit der Wolf- und Bibermasche ja schon seit langem, warum eigentlich diese Tiere so gefördert werden, die für uns lebenswichtige Biene aber eher nicht. Wir vermuten, dass Wolf und Biber populistisch besser auszuschlachten sind und damit mehr Beiträge, Sponsorengelder und Fördermittel kriegen – Nachtigall ick hör Dir trapsen – während die Arbeit für die Biene leider in erster Linie verlangt, dass man sich wissenschaftlich präzise und ausdauernd mit der Agrar-Pharma-Lobby anlegt. Schwergewichtige Gegner das, und für Politiker höchst gefahrenträchtig und für die Eigen-PR nicht unbedingt geeignet.

Deshalb meint Frau Hendricks auch zur Biene treuherzig: „Wir hindern die Bienen daran, fleißig zu sein.“ Ohne Blüten gibt es nichts zu bestäuben. Und wo die Wiesen verschwinden, verschwinden irgendwann auch die zugehörigen Arten“. Auf gut deutsch: die Bauern sind schuld, die Energiemais anbauen und Wiesen verschwinden lassen; Neonicotinoide aber und andere Schadstoffe, die aus wirtschaftlichem umweltschädlichem Eigennutz die Biene in höchste Gefahr bringen (unser Blogbeitrag vom 25. Juli 2014), kommen bei dieser Ministerin nicht vor.

Brauchen wir also ein derartiges Ministerium, oder, genauer gefragt, so eine Ministerin? Oder gilt: wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!Hendricks Nashorn

Ihr Dr. Wolfgang Lipps

                            (BH als Nashornpatin!)

Jagdgegner nehmen zu – was tun?

jägerverbotDass die Jagd viele Gegner hat, glauben Sie, sei ein „alter Hut“. Dass die sich im Internet immer zahlreicher artikulieren, sei, so glauben Sie, eben so „eine Zeiterscheinung des Computerzeitalters“. Dass zunehmend Jagdgesetze novelliert werden, halten viele von Ihnen jedenfalls in Teilen für „modern und vielleicht garnicht so schlecht“. Und dass sich Jäger zunehmend dagegen wehren, ist für Sie vielleicht einfach nur eine „Besitzstandswahrung einiger Passionierter“.

Wenn Sie so oder so ähnlich denken, dann gehören Sie noch zu den zwar weitgehend Ahnungslosen, aber auch zu den „Netteren“.

Und damit möglicherweise zunehmend zu einer Minderheit!

Wir Jäger, vor allem wir Revierinhaber, bekommen nämlich langsam den Eindruck, dass sich, lange nach den (einigermaßen dümmlichen und, wie man heute weiß, sektengesteuerten) wöchentlichen Anti-Jagd-Demos in Berlin, eine etwas subtilere aber dafür wirkungsvollere „unheilige Allianz der Jagdgegner“ bildet und immer mehr unternimmt, um unserer Jagd den Garaus zu machen.Jagdterror

Das beginnt bei den Naturschutz- und Tierschutzorganisationen, allen voran NABU, BUND, die unsägliche PETA und andere mehr, jetzt Lupus usw.. Die haben frühzeitig entdeckt, dass man mit einem publikumswirksamen Engagement für Tiere viele Menschen begeistern kann; die allerdings darf man weder über die wahren Absichten noch über die finanziellen Interessen der angeblich gemeinnützigen und selbstlosen Unternehmen informieren, denn die verdienen mit ihren Aktivitäten sehr viel Geld! Man muss tricksen und täuschen und indoktrinieren – s. unseren Blogbeitrag vom 24.03.2015 genau dazu oder die Beiträge vom 02.01.2015 (Schädlingsbekämpfung statt Jagd), vom 14.06.2015 (Wolfstourismus – dümmer gehts nimmer) oder vom 12.07. (der Wolf ist wieder da) und vom 24.07.2015: Wölfe – die große Volksverdummung.

Zerstörter HochsitzEine hervorragende Hilfe bekommt diese miese Masche der „Naturschützer“ ausgerechnet vom Bundesamt für Naturschutz, wie Sie in unserem Blogbeitrag vom 24.07.2015 über die Rückkehr der Wölfe lesen können. „Zur Initiierung eines Diskurses“ im Sinne der – oft getürkten – Informationen und Absichten der Naturschützer „sind Sachinformationen nicht zielführend“ – ehrlicher als das BfN verkaspern den tumben Bürger nicht einmal die Naturschutzverbände!

Da verwundert es dann nicht, dass die – oftmals grünen, immer aber indoktrinierten – politischen Mandatsträger landauf landab beginnen, oft gegen den erbitterten Widerstand der Jäger, die Landesjagdgesetze so umzustricken, dass die Jagd zumindest erschwert wird; entgegen den wohlfeilen widerstreitenden Lippenbekenntnissen der Herren Remmel u. a. ist aber damit, unter dem starken Lobby-Einfluss von NABU und Co., die weitgehende Abschaffung der Jagd das eigentliche Ziel.gegen remmel Das sehen wir dann in Baden-Württemberg, im Saarland. In Mecklenburg-Vorpommern kündigt es sich an, und „die Karawane zieht weiter“. Einiges dazu lesen Sie in unseren Blogbeiträgen vom 12.03.2015 (Mindesabschusspläne – Ende der Jagd), 02.01.2015 (Schädlingsbekämpfung statt Jagd) und vom 18.09.2014 zum neuen JG in NRW. Dümmliche Biberverordnungen (Blogbeitrag vom 15.05.15 mit Hinweis auf unsere Beiträge vom 13.10.2010 und 21.02.2011) haben da schon eher Unterhaltungswert.

Wiederum hervorragende Hilfe bekommen Naturschützer und Politiker dann durch Verantwortliche der Forstpartie, die immer ungenierter „Wald vor Wild“ mit dem Ziel „Wald ohne Wild“ propagiert; da wird die übermäßige Reduzierung von Rotwild ebenso generalstabsmäßig vorbereitet wie die völlige Rechtlosigkeit von Rehwild – alles natürlich in grober Verletzung von Bundesrecht. Die Unteren Jagdbehörden sind gehorsam untätig. Wir belegen das unter anderem in unseren schon erwähnten Blogbeiträgen vom 02.01.2015, vom 12.03.2015 und vom 17.11.2014 zum Rehwild ohne Abschussplan!

Sehr hilfreich gegen Jäger erweist sich für Politik und zuständige Behörden das Waffenrecht: weil man der illegalen Waffen natürlich nicht Herr wird, werden die legalen Waffenbesitzer in rechtlich höchst bedenklicher Weise überprüft und geschurigelt. Die Gerichte machen das munter mit – lesen Sie mal unseren Blogbeitrag vom 16.11.2012: „Legaler Waffenbesitz – Rechtstreue ist schön blöd, oder?“.Anti-Jagd-Fuchs

Da braucht man eigentlich Leute wie Hannes Jaenicke garnicht mehr, die sich mit törichten aber höchst populären Sprüchen in jeder Zeitung zu Wort melden, die „nicht schnell genug auf den Baum kommt“ – etwa zum Löwen Cecil (unser Beitrag vom 06.08.2015) oder zu den ominösen Tierrechten (Blogbeitrag vom 20.08.2014!).

Mit anderen Worten: „Viel Feind viel Ehr“ (ein ziemlich bescheuerter Spruch eines Landsknechtsführers um 1500!), der von dem alten Jägerspruch, wonach viele Hunde des Hasen Tod sind, eindrucksvoll widerlegt wird.

Da fragen wir uns jetzt, einigermaßen ratlos:

was tun?

Das fragen wir allerdings schon lange nicht mehr den DJV, denn „der tut nix, der will nur spielen“. Die Landesjagverbände tun erstmal auch nix, bis es eng wird – dann wehren sich einige mit Macht, wie in NRW, aber mit wenig Erfolg. Blogs wie unserer hier sind unterhaltsam und ohne jede Wirkung!

Der Ideenwettbewerb der Jäger, Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer ist hiermit eröffnet!

Ihr Dr. Wolfgang LippsLustiges Jagdrecht

 

 

 

 

 

 

Hannes Jaenicke und der Löwe Cecil

Cecil und PalmerAm 20. August 2014 haben wir in unserem Blogbeitrag „Tierrechte – Totschlagargument gegen die Jagd?“ schon einmal Gelegenheit gehabt, uns mit den Argumenten des Schauspielers und bekennenden Tierschützers Hannes Jaenicke gegen die Jagd zu befassen. Er diskutierte mit dem bekannten Autor und Jäger Eckard Fuhr und wir stellten fest, die Diskussion sei: „davon bestimmt, dass Hannes Jaenicke gegen die Jagd polemisierte und dabei … Jagd und Wilderei munter (und erkennbar in populistischer Absicht) durcheinanderwarf, um mit hohen Zahlen von Wilderern getöteter Tier zu belegen, dass die Jagd (trotz demgegenüber verschwindend geringen Zahlen) zur Ausrottung von Tierarten führe“.

Damit und mit anderem mehr hatte er sich erst einmal als ernsthafter Gesprächspartner disqualifiziert; die Mehrheit der Zuschauer dieser Fernsehdiskussion hatte er jedoch bedauerlicher Weise auf seiner Seite.

Nun kann sich natürlich in unserem freiheitlich demokratisch verfassten Gemeinwesen jeder zum Horst machen, der das möchte – das Grundgesetz nennt das Meinungsfreiheit. Und Hannes möchte eben.

Da bot ihm der arme Löwe Cecil gleich mal wieder eine gute Gelegenheit, bar jeder Faktenkenntnis auf der Welle des ebenso kenntnislosen shitstorms im Internet publizistisch mitzusurfen und sich wiederholt zum Wohlgefallen seiner Fans als Tierschützer zu outen. Bevor die Fakten dieser Jagd überhaupt bekannt sind, verkündete er in der Morgenpost, zitiert von zahlreichen anderen Zeitungen, und schön vor allerlei Werbung ins Bild gesetzt:

Jaenicke„Diese Jagd gehört grundsätzlich komplett verboten in Afrika“, sagte der engagierte Tierschützer der „Berliner Zeitung“. Aber es sei Praxis, dass reiche Leute sehr viel Geld dafür auf den Tisch legen. Regierungen würden geschmiert…“. Der US-amerikanische Jäger, der Cecil im Hwange-Nationalpark in Simbabwe erschoss, gehöre ins Gefängnis, sagte Jaenicke. Jeder Großwildjäger, darunter Spaniens Ex-König Juan Carlos, habe solch einen Shitstorm verdient.

Was aber sagen die bisher bekannten Fakten?

  1. Der allseits bekannte und beliebte (und besenderte!) Löwe Cecil wurde ausserhalb des Hwange-Nationalparks in Simbabwe erlegt, angeblich mit Pfeil und Bogen vom Zahnarzt aus den USA beschossen und nach längerer Nachsuche erlegt.
  2. Es wird, noch nicht belegt, vermutet, der Löwe sei mit einem Köder aus dem Nationalpark herausgelockt worden, um ihn zu erlegen.
  3. Gegen den Berufsjäger, der den Erleger führte, wird deshalb ermittelt. Das Gleiche geschieht offensichtlich in den USA gegen den Erleger, und auch Simbabwe ermittelt gegen den. Das alles ist auch völlig richtig!
  4. Der Erleger hat sich im Internet gemeldet und behauptet, ihm sei versichert worden, die Erlegung sei legal und von seiner ordentlichen Jagderlaubnis gedeckt. Das ist bislang nicht widerlegt – deshalb wird ja ermittelt. Er hat sich zudem für diese Erlegung entschuldigt, was ihm schwere Anfeindungen aber bislang nicht erspart hat.
  5. Beide, Erleger und Jagdführer, erklärten, sie hätten das Senderhalsband wegen der dichten Mähne nicht gesehen. Tatsache ist, dass man es auf nahezu allen Bildern, die von diesem Löwen im Netz kursieren, nicht sehen kann.

Was bedeutet das für jeden vernünftigen Menschen?

Die Justiz beider Länder ist zunächst einmal am Zuge. Wenn der Löwe selbst den Nationalpark verlassen hatte und deshalb auf einer angrenzenden Farm (gegen deren Besitzer auch ermittelt wird) bejagt wurde, könnte das vollends legal gewesen sein. Wenn der Löwe aus dem Park gelockt wurde, ist das wahrscheinlich ein Vergehen, dessen Kenntnis man dann jedenfalls dem Erleger nachweisen muss. Dann gehört er bestraft. Das gilt auch, wenn man den Sender sehen musste.

Solange man das alles nicht weiß, ist es unglaublich, die Praxis des Erlegers zu belagern, den zu bedrohen, ihn mit einem shitstorm zu überziehen und auch noch weltweit zum „Mörder“ zu stempeln und menschlich und wirtschaftlich zu vernichten.

Einzig die spanische Zeitung „El Pais“ argumentiert vernünftig: „Die Tötung des Löwen Cecil, eines geschützten Tieres, brachte die Forderung nach einem Eingreifen der Justiz auf. In den sozialen Netzen weitete die Empörung sich zu einer virtuellen Explosion von Rachegelüsten aus. Der Tierschutz ist ohne Frage ein berechtigtes Anliegen. Der Tod von Cecil kann dazu beitragen, die Gesetzgebung in den betroffenen Ländern zu revidieren.  Die Flut der Beschimpfungen, die sich im Internet gegen den amerikanischen Zahnarzt Walter Palmer richten, hat jedoch etwas von Lynchjustiz. Die neuen Technologien sind gefährlich, wenn sie solche Trends ermöglichen. Auch im Fall von schweren Vergehen sind solche Reaktionen niemals der richtige Weg.“

Richtig ist sicherlich – wenn es stimmt – dass die Regierung Simbabwes sofort um den Nationalpark herum eine jagdfreie Zone eingerichtet hat, um das Herausködern von Wildtieren, das offensichtlich vorkommt, zu verhindern. Richtig wäre es unseres Erachtens auch, die Bogenjagd auf so schweres Wild zu verbieten. Auch kann man durchaus die Ausfuhr von Trophäen erschweren und anderes mehr.

Tierschutz ist gut und richtig und lobenswert.

Was Hannes aber nicht kapiert, oder nicht kapieren will (weil es unpopulär wäre), ist unter anderem dies: die hoch bezahlte Trophäenjagd, vernünftig und hegerisch gut geregelt, ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der betreffenden Länder und kann durchaus der Wildhege dienen; deshalb ist das Geschimpfe auf die „reichen Trophäenjäger“ jedenfalls töricht. Und besonders blöd ist es, eine Gefängnisstrafe für jemanden zu fordern, der bis dahin nicht die geringste Chance hatte, in einem Rechtsverfahren gehört zu werden.

Aber das scheint Hannes Jaenicke nicht anzufechten. Er fühlt mit der Masse der Vollpfosten, die sich weltweit im Internet outen, meist unter dämlichen Pseudonymen.

Si tacuisses … , Hannes.

Dr. Wolfgang LippsCecil Karikatur

Meldung vom Oktober – Hannes Jaenicke zum Nachlesen und – vielleicht – mal Nachdenken:

Minnesota dentist who killed Cecil the Lion broke no rules, Zimbabwe says

The Minnesota dentist who killed Cecil the Lion with a bow and arrow while hunting near an animal preserve broke no laws and will not face any charges in Zimbabwe,…

FOXNEWS.COM

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

WÖLFE IN DEUTSCHLAND – DIE GROSSE VOLKSVERDUMMUNG ?

Abwehr der WölfeWenn´s um den Wolf in Deutschland geht, werden wir, die gesamte Öffentlichkeit, systematisch hinter´s Licht geführt. Das macht sich an 2 Punkten besonders fest:

Warum begründet niemand die Rückkehr der Wölfe?

In meinem Vortrag „Rotkäppchens Oma…“ habe ich erwähnt, dass man auf die Frage, weshalb wir eigentlich den Wolf in unserer dafür höchst ungeeigneten Kulturlandschaft brauchen, auch von den „Wolfsfreunden“ keine vernünftige Antwort bekommt. Ich habe das nicht weiter vertieft, aber kann das natürlich beantworten: weil es dafür keinen vernünftigen Grund gibt, aber einige Leute das, auch aus höchst lukrativen Gründen, gern wollen!  

Beweise?  

Lesen Sie mal im Bericht des BfN Bundesamtes für Naturschutz, BfN-Skripten 2013 / 2007 „Grundlagen für die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen invasive gebietsfremde Arten“ (die für, nicht gegen den Wolf verwendet wird!) die Strategieempfehlung 33 (auf S. 23) für die nationale Politik (Link am Ende dieses Blogbeitrags). Da heißt es allen Ernstes und höchst entlarvend:  

„Für eine Aufnahme in die politische Agenda ist eine sich selbst tragende öffentliche Thematisierung bereits vor der Programmformulierung notwendig. Der Ruf nach der Hilfe durch den Naturschutz muss von außen öffentlich an diesen herangetragen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Problembewusstsein der verschiedenen Teilöffentlichkeiten strategisch vorzubereiten. Der Einsatz von Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit ist dabei unerlässlich.

Zu einem frühen Zeitpunkt, an dem die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit zu diesem Thema noch gering ist, muss der Naturschutz seine Diskursmacht ausbauen. Diskurslinien und -schwerpunkte sind in dieser Phase noch nicht verfestigt und daher formbar. Zur Initiierung eines IAS Diskurses sind Sachinformationen nicht zielführend. Zur Erzeugung von Aufmerksamkeit gilt es, das Thema IAS zu emotionalisieren. (Fettdruck von mir).

Die gewonnene Deutungsmacht muss dazu genutzt werden, die eigenen Kompetenzen als Helfer herauszustellen. Eine Koalition mit Partnern, die die gleichen Interessen verfolgen, wird diese Position stärken.“

Das, liebe Besucher dieser website, ist der Hammer! Oder mit den Worten von Lothar Schneider (vielen von Ihnen noch aus der Suhler Jagdhütte von Kettner als, u. a., erstklassiger Weidmann bekannt):

„Das dumme Volk muss eben nur ein wenig manipuliert werden, dann lässt es sich doch gern von Wölfen fressen, zumal das dann ökologisch vollkommen gerechtfertigt wäre, oder?

Um es klar zu sagen: In Deutschland läuft eine organisierte Pro- Wolf Propaganda, die einer kleinen Interessengruppe dient und keinerlei wissenschaftlichen Studien standhält. Die Politik macht das mit, weil diese auf Wählerstimmen hofft, aber fachlich keine Ahnung hat. Das wird sich mit zunehmenden Problemen sicher ändern, weil wolfsgeschädigte Wahlkreise weg- brechen. Nicht das angebliche „Rotkäppchensyndrom“ ist ein Märchen, sondern die Mär vom angeblich harmlosen Wolf. Keines der von der Wolfslobby angeführten verharmlosenden Argumente pro Wolf hält einer wissenschaftlichen und historischen Analyse stand. Natürlich hat der Wolf keine genetisch angeborene Angst vor dem Menschen. Das ist wissenschaftlich unhaltbar. Er vermeidet potenzielle Beute nur, wenn diese nicht zu erlangen ist.

In Deutschland lernt er gegenwärtig, der Mensch ist leichte Beute, wehrt sich ja nicht. Die Resterfahrungen der einwandernden Wölfe aus Gebieten, wo sie bejagt werden, der Mensch ist gefährlich, nehmen von Generation zu Generation ab. Testangriffe und dann reale Attacken auf Menschen sind vorprogrammiert.“

Wird die Gefährlichkeit des Wolfs bewusst verharmlost?

Dazu habe ich in meinem Vortrag schon viel gesagt. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang ein Blick über unsere Grenzen dorthin, woher etliche unserer Wölfe kommen dürften, nach Russland. Hier hat Lothar Schneider aus eigener fundierter Erfahrung in einem interessanten Aufsatz (Link am Ende dieses Blogbeitrags) unter anderem auf Folgendes hingewiesen:  

  • Die Eindämmung der stetig wachsenden Wolfsbestände in Russland ist trotz scharfer Bejagung gescheitert. Es ist vorauszusehen, dass es in Deutschland, wenn vielleicht auch weniger dynamisch, zu einer gleichgearteten Entwicklung kommen wird.

  • Jagdhunde, dann aber natürlich auch andere Hunde, sind extrem gefährdet.

  • Der Wolf hat keine natürliche Scheu vor dem Menschen, der Vollschutz ist höchst gefährlich.

Der Aufsatz ist lesenswert.  

Ich kann deshalb nur immer wieder betonen: Der Wolf gehört ins Jagdrecht, der Vollschutz ist einzuschränken, Wolfsbestände sind streng zu regulieren, und: Schluss mit der Volksverdummung und die Fakten auf den Tisch!  

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps  

BfN-Skripten: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript213.pdf

Aufsatz Schneider: https://www.dropbox.com/s/6f4sdj7xmsineak/EinsatzvonJagdhundeninWolfsgebieten.doc.docx?dl=0  

Bildnachweis: Abwehr der Wölfe, Öl/Lw./Holz, 31,5 x 52 cm, r. u. sign. Stanislaw Wolski. – Polnischer Landschafts- u. Historienmaler, studierte in Warschau bei W. Gerson, an der Kunstschule Krakau bei J. Matejko sowie an der Münchner Akademie. – Lit.: Thieme-Becker, Bénézit u.a.    

Rotkäppchens Oma lässt grüßen: DER WOLF IST WIEDER DA !

Wolf_BrehmDies ist der Titel eines Vortrags, den ich am 11.Juli vor der Versammlung der Brandenburgischen bestätigten Jagdaufseher gehalten habe (Link am Ende dieses Blogbeitrags). Ich habe hier darüber berichtet, wie die Wolfspopulation gegenwärtig in Deutschland aussieht, warum der Wolf hier ist, woher er kommt, und wie die gegenwärtige Rechtslage in Bezug auf den Wolf ist.

Ich halte den Wolf, ein beeindruckendes Tier, zwar für eine Faunenbereicherung, aber bin gleichzeitig der Meinung, dass die geduldete, geförderte, wenn nicht gar absichtlich herbeigeführte Wiedereinbürgerung dieses Raubtiers viel Verantwortungslosigkeit und Unvernunft deutlich macht; die Bevölkerung und die Politik wurden mit (durchaus lukrativer) Ideologie überrumpelt. Die Folge ist, dass erst allmählich klar wird, welche Probleme die zunehmende Anwesenheit des nach dem Bären größten und vor allem klugen und lernfähigen Landraubtiers in unserer Kulturlandschaft mit sich bringt.

Der Hauptgrund aller Probleme ist der absolute Vollschutz des Wolfs, der dazu führt, dass der Wolf, da vom Menschen erkennbar keine Gefahr ausgeht, den einzigen Schutzmechanismus einbüßt, der den Wolf vor dem Menschen, vor allem aber den Menschen vor dem Wolf schützt: die Scheu!

Ich bin ferner der Meinung, dass es schon heute nur ein ungenügendes und zersplittertes Monitoring von Wölfen gibt und dieser Zustand sich eher verschlechtern wird. Deshalb helfen auch alle gut gemeinten Managementpläne gegenwärtig nichts. Ich belege das im Vortrag mit einer Fülle von Quellen.

Ich stelle in meinem Vortrag eine Reihe von Forderungen an die europäische und deutsche Politik, insbesondere die Rechtspolitik, die über die bisherigen Resolutionen hinausgehen. Wir Jäger sind aufgerufen, unseren gesamten Sachverstand einzubringen, bevor die Dinge aus dem Ruder laufen.

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

Download-Link zum Vortrag:

https://www.dropbox.com/s/re6guuizsqkje86/DER%20WOLF%20IST%20WIEDER%20DA.pdf?dl=0

WOLFSTOURISMUS – dümmer geht’s nimmer !

wolf_2Die Zahl der Wölfe und Wolfsrudel in Deutschland steigt stetig. Noch im Mai 2015 meinte die Bundesregierung in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen, es lebten etwa 25 Rudel, 8 Paare und 3 residente Einzelwölfe in Deutschland – das deckt sich allerdings nicht im Geringsten mit den weit höheren Bestandszahlen, die in einzelnen Ländern festgestellt wurden; allein in Brandenburg wurden ja schon mehr Wölfe gezählt. Inzwischen merken auch die „Wolfsfreunde“, nicht nur bei NABU, WWF und PETA, sondern auch in der Politik, dass man mit der erlaubten Ansiedlung von Wölfen eine Entwicklung losgetreten hat, die unbeherrschbar zu werden droht.

Das Zauberlehrling-Syndrom

Das ist halt das „Zauberlehrling-Syndrom“ unserer selbsternannten Naturschützer: Der Zauberlehrling macht aus einem Besen einen Wasserträger, der läuft aus dem Ruder und überflutet das Haus, daraufhin zerhackt er den mit einem Beil mit der Folge, dass nun zwei Wasserträger noch mehr Unheil anrichten, bis der Meister dem Spuk ein Ende setzt.

Goethe beschreibt in seinem Gedichtaufbau ganz hervorragend, auf was sich Menschen immer wieder einlassen, denn das Geschehen nimmt, wie die Bemühungen um die Wiederansiedelung des Wolfs, bekanntlich folgenden Verlauf:

  1. Überheblichkeit und Wichtigtuerei („Willkommen Wolf!“)
  2. Umsetzung des Vorhabens (Mehrfacher Schutz des Wolfs)
  3. Machtrausch („Wir sind die Wolfsexperten“)
  4. Angst und Verzweiflung (Nutztierrisse und erste Wolfsbedrohungen)
  5. Hilfloses Schimpfen (meist auf die Vernünftigen)
  6. Verzweiflungstat (Die Politik beginnt allerorten zurückzurudern)
  7. Hilferuf (Wölfe, die die Menschenscheu verlieren, müssen beseitigt werden)

und im Gedicht, wahrscheinlich aber weniger im Leben:

  1. Rettung durch den Zaubermeister (irgendwer, vielleicht die Jäger, solls richten)

wolfsfreund3Und jetzt: Wolfstourismus?

Am 12./13.06.2015 berichtet jetzt die Märkische Oderzeitung, dass tatsächlich ernsthaft versucht wird, den Wolf touristisch zu vermarkten – nicht in einem Wildgehege, sondern in freier Natur, eine höchst ungewöhnliche Idee, um es mal nett auszudrücken. Steffen Butzeck, Wildbiologe im Landesumweltamt Brandenburg, hat der Zeitung berichtet, in Sachsen werde das Thema Wolf touristisch viel offensiver vermarktet – als in Brandenburg, meint er damit. Rund um Rietschen gebe es einen Wolfsradweg und Wanderwege. Und tatsächlich, bei Namakanka lesen wir im Internet: Ganz bequem lässt sich die Wolfsregion Lausitz mit dem Rad erkunden. Der 35 Kilometer lange Wolfsradweg führt vom Findlingspark in Nochten über die Erlichthofsiedlung in Rietschen zum Naturschutzzentrum im Schloss Niederspree durch eine reizende offene Landschaft die von Kiefernwäldern, Teichen und Flüssen geprägt ist. Wer dem Wolf auf Tuchfühlung gehen möchte kann auf geführten Wanderungen den Lebensraum des Raubtieres erkundschaften und dabei lernen wie man Spuren liest. Tieferes Wissen zum Wolf und dem Verhältnis zum Menschen erlangen oder entspannt ein Wochenende auf den Spuren des Wolfes wandeln, das kann man bei organisierten Wolfstouren in der Lausitzer Wildnis. Scinexx, eine website, die sich bescheiden als „das Wissensmagazin“ bezeichnet, schildert, wie NABU-Wolfsscouts Wölfe fährten, damit man die in freier Wildbahn antreffen kann, und erzählt dann treuherzig: Doch was tun die Wolfsscouts, wenn es endlich zu der Begegnung mit Isegrim kommt? Sie machen vor allem eins: Sie bleiben ruhig. Die Wolfsbeobachter bleiben in einigem Abstand still stehen und sprechen den Wolf mit ruhiger Stimme an. Danach dauert der magische Augenblick selten länger als eine Sekunde und ist doch oft der Beginn einer langen Sehnsucht bis zur nächsten Begegnung.“ Zeit-Online findet Wolfstourismus bei Jüterbog und um Spremberg „zum Heulen schön“ – sehr lustiges Wortspiel, ohne Zweifel!

Das und ähnliches befürwortet Steffen Butzeck erkennbar auch für Brandenburg.

Dümmer geht’s nicht!

Wir, und nicht nur wir, sondern zahlreiche vernünftige Jäger, halten das, freundlich ausgedrückt, für gefährlichen Unsinn. Denn da wird geradezu dazu eingeladen, so unverantwortlich mit Wölfen umzugehen, wie dies z. B. in Berlin mit der Fütterung von Wildschweinen (die selbst der NABU anprangert) oder allerorts mit der unsinnigen Fütterung von Tauben geschieht. Auf dem Truppenübungsplatz bei Munster stehen bekanntlich Soldaten im Verdacht, die sie bei Nachtmärschen wiederholt begleitenden Wölfe anzukirren – das soll jedenfalls untersucht und abgestellt werden, wie topagrar.com berichtet.

Die Chance, auf einem Radwanderweg einem Wolf zu begegnen, wird sicherlich größer, wenn der Wolf mitkriegt, dass hier immer wieder Leberwurstbrote „verloren“ werden!

Mit Rotkäppchens Körbchen voller Leckereien fängt es an und bei der toten Oma kanns aufhören – Märchen sind vielleicht garnicht so blöd, wie die „Wolfsfreunde“ meinen.

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

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Lustiges Jagdrecht

Das Jagdrecht bereitet dem Jungjäger in der Ausbildung und in der Jägerprüfung regelmäßig Kopfschmerzen und ist oft auch für den gestandenen Jäger ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist es wichtig, weshalb die Gegner unserer Jagd sich, wie man in Baden-Württemberg und NRW deutlich sieht, sehr gekonnt des Jagdrechts und seiner Änderung bedienen.

Dagegen tut dieses kleine Buch etwas:

 Lustiges Jagdrecht

 

Dr. Wolfgang Lipps

„Lustiges Jagdrecht“

Ein etwas anderer Leitfaden

Verlag Shaker Media 2015

ISBN 978-3-95631-301-1

€ 10,90

 Anhand von 10 lustigen Fällen werden wichtige Regelungen des Bundesjagdgesetzes, der Landesjagdgesetze und des Waffenrechts erläutert und vertieft. Damit ist das Buch sowohl eine Einführung in eine schwierige Materie für den Jungjäger, aber auch ein gutes Nachschlagewerk für den gestandenen Weidmann.

Biberverordnung Brandenburg – der Berg kreißt…!

images5JZKQQLFZum 1. Mai 2015 ist endlich neben einem 7-Punkte-Plan eine Biberverordnung in Kraft getreten, die zwar nach den eigenen Worten von Minister Vogelsänger keineswegs alle Probleme lösen kann, aber wohl ein erster Schritt in die richtige Richtung sein soll.

Es ist in der Tat ein erster Schritt, und in der Tat stimmt die Richtung so ungefähr, aber sehr viel mehr ist es nicht. Angesichts der langen vergangenen Zeit und der großen Probleme, die der Biber in Brandenburg ausgelöst hat, ist das sogar, mit Verlaub, ein klägliches Ergebnis.

Wir haben uns am 13. 10. 2010, also vor nunmehr fast fünf Jahren, mit dem Problem bereits beschäftigt. Schon damals haben wir darauf hingewiesen, dass es zwar keine Lösungsvorschläge gab, aber Hinweise,“ wie man was vollziehen könnte, wenn man was vollziehen dürfte, was man eigentlich nur in Ausnahmefällen vollziehen möchte“. Vier Monate später, am 21.2.2011, haben wir das Bibermanagement in Brandenburg als Armutszeugnis für den Naturschutz bezeichnet. Jetzt also, vier Jahre danach, bekommen wir eine kleine und anfängliche Regelung, von der sogar der Bauernbund meint, dass sie „vermutlich wirkungslos“ sein wird.

Diese Meinung teilen wir!

Auf der Homepage des Ministers für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft finden wir nun die brandenburgische Biberverordnung. Man muss sie nur lesen, um festzustellen, dass sie so eingeschränkt ist, dass sie in der Tat weitgehend wirkungslos bleiben wird. So dürfen Biber nur an bestimmten in § 1 beschriebenen Stellen vergrämt werden, wenn drohende Gefahren für die Gesundheit von Menschen oder hohe wirtschaftliche Schäden drohen, die durch andere Maßnahmen nicht abgewendet werden können. Schon an diesem Punkt freuen wir uns auf die erbitterten Auseinandersetzungen mit den Naturschützern.

Dabei dürfen natürlich Biber weder getötet noch verletzt werden. Das, die Tötung von Bibern, ist nur in ganz besonderen Fällen und von Jagdscheininhabern oder anderen befugten Personen und mit einer ganz bestimmten bleifreien Munition zulässig, wenn überhaupt. Ansonsten dürfen Biber zwar entnommen werden, aber nur, wenn die ganze Familie entnommen wird, und sonst dann nicht, wenn unselbstständige Jungtiere vorhanden sind – und was dergleichen Kniffligkeiten mehr sind.

Das Ganze unterliegt starken Einschränkungen. Insbesondere in Naturschutzgebieten gilt die Verordnung nicht.

Ich will unsere Leser mit den Einzelheiten nicht langweilen – die Biberverordnung können sie im Internet selbst lesen. Eines dürfte jedem, der diese Verordnung liest, klar sein: Gut gemeint, weniger gut gemacht, und wahrscheinlich in der Tat wirkungslos! Da hilft auch der nette 7-Punkte-Plan nicht, auf den der Minister gleichfalls verweist. Der enthält so wunderbare Dinge wie die Erstattung von Aufwendungen für Wasserverbände, wobei eine Bagatellgrenze von immerhin 20.000 € festgesetzt ist – eine wahre Bagatelle!

Wir meinen: nach vier Jahren mit dem Problem hätte eine ganze Verwaltung schon etwas mehr und etwas Besseres erzeugen können als eine schwache Verordnung mit einem ungenügenden Plan und der Absicht, das Ganze auf noch zu ernennende Bibermanager abzuwälzen.

Ihr Dr. Wolfgang Lippsbiber2

 

Der demographische Faktor im Jagdbetrieb!

alter jägerFür die Jagd in Deutschland gilt leider auch der sog. „Demographische Faktor“ oder auf Deutsch: Die Jäger werden immer älter. Stefan hackt schon im jagdblog.blogspot.com seit Jahren darauf herum – aber: recht hat er! Dabei wird die Wildbewirtschaftung immer anstrengender. Zu den zahlreichen Angriffen, denen sich auch der ältere Jäger ausgesetzt sieht – die Achtung der Jugend vor dem Alter lässt bekanntlich nach – verlangen die Wildschweinschwemme, die zunehmende Zahl von Waschbären und Marderhunden, Erschwernisse durch Biber und neuerdings das Wolfsmanagement mehr Anstrengungen als früher.

Und mit zunehmendem Alter werden die Hochsitze bekanntlich immer höher und die Abstände der Leitersprossen immer größer!

Hier, in Zukunft auch bei Leitern, gegenwärtig aber schon im Pirsch- und Wildbergebetrieb, wollen wir, das Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz, helfen. Wir arbeiten gerade an einem Treppenlift für Kanzeln, aber der ist noch nicht marktreif.

Anders ist das mit unseren beliebten Rollator-Pirschhilfen, den sog. „Jagdrollis“. Für den üblichen Jagdbetrieb mit kleinerer Beute, insbesondere also in Niederwildrevieren, erhalten Sie bei uns für den bescheidenen (und durch die Krankenkassen subventionierten) Preis von € 2.450,00 (+ USt) den gern nachgefragten „Pirschrolli Weidmannsheil“.

Pirschrolli

Der Star unserer Kollektion ist allerdings der „Lastrolli Weidmannsheil“ für Hochwildreviere mit größerem Streckenanteil und Schwarzwildreviere.

Lastrolli

Mit diesem formschönen und in dezent jagdlichem Grün gehaltenen Modell mit bequemer Sitzfläche und Geländereifen für bescheidene € 2.925,00 (+ USt) kann auch der betagte Weidmann seine abendlichen 2 bis 3 Sauen bequem nachhause fahren.

Das JUN.i Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz UG steht also wie immer mit seinen Jagdhilfen der Marke  „Weidmannsheil“ im Dienste der deutschen Jagd und kann diese empfehlen – der Geschäftsführer nutzt beide Geräte selbst.

Ihr

Dr. Wolfgang Lipps

Geschäftsführer.