ASP-Zäune töten – da haben wir den Salat!

Wir weisen seit Beginn der ASP-Aufregung immer wieder darauf hin, dass

  • Die Seuche falsch dargestellt wird,

  • Die ASP langsam wandert und rasch tötet,

  • und dass sie nicht so infektiös ist wie gern behauptet;

  • dass die meisten Maßnahmen gegen die ASP unnötig,

  • sogar übertrieben und unverhältnismäßig, und

  • wie das Jagdverbot sogar rechtswidrig sind.

Aber: Der Hund bellt und die Karawane zieht weiter!

Ein großes Problem, bisher nicht erörtert, wird jetzt, dem übertriebenen Zaunbau und der Witterung geschuldet, auf einmal sichtbar:

Die Zäune und ihre kleinräumige und oft unsinnige Platzierung bringt hundertfaches Leid über andere Wildtiere.

Deutlich bringt es dieser Beitrag auf den Punkt:

Nahe der polnischen Grenze

Todesfalle an der Oder – Rehe ertrinken am Schweinepest-Zaun

Die Rehe laufen bis zur Erschöpfung den Schutzzaun auf und ab

 

 

Fotos: Privat.

JOHANNES J. MALINOWSKI

  1. Januar 2022 21:58

Ein Zaun soll verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) sich aus Polen nach Deutschland ausbreitet. Stattdessen sorgt er für qualvolles Leid der heimischen Wildtiere.

 Leblos liegt das Reh im Schilf. Es hatte keine Chance, als das Wasser der Oder bei Schwedt (Uckermark) zum Jahreswechsel immer höher stieg.

Vor einem Jahr errichtete das Land Brandenburg einen 1,20 Meter hohen Zaun entlang des Sommerdeichs der Oder, um die ASP-Verbreitung einzudämmen. Im vergangenen Herbst folgte etwa 800 Meter westlich ein zweiter Zaun entlang des Winterdeichs an der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Rund 5000 Hektar Polderflächen im Nationalpark Unteres Odertal wurden so zu einer Art Gehege eingezäunt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rund 5000 Hektar Polderflächen wurden bei Schwedt eingezäunt (Foto: Charles Yunck)

„Wir haben die letzten Wochen beobachtet, dass das Rehwild den Zaun systematisch hoch- und runtergezogen ist“, sagt Nationalparkleiter Dirk Treichel (53). „Die Tiere haben sich nicht getraut drüberzuspringen.“

Entkräftet standen sie tagelang im Wasser, ehe sie verendeten. Treichel: „Wir haben bislang sechs tote Tiere gefunden.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Verwaltung des Nationalparks hat den Bau des Zauns von Anfang an kritisiert. „Er bedeutete eine ökologische Zerschneidung“, sagt der Leiter. „Die Zäune verjüngen sich nach unten, sodass auch Fischotter nicht mehr richtig kreuzen können.“ Der Zaun sei mit dem Schutzzweck des Nationalparks nicht vereinbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Land will verhindern, dass noch mehr Tiere ertrinken. „Die Landkreise sind gebeten worden, kurzfristig Lösungen zu schaffen“, so ein Sprecher des Brandenburger Verbraucherschutzministeriums. „So wird der Landkreis Uckermark die vorhandenen Tore zeitweise öffnen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch eine Drohne soll eingesetzt werden. „Anschließend werden die Tore wieder geschlossen, um den Schutz gegen die Afrikanische Schweinepest aufrechtzuerhalten.“

Die erste Hochwasserwelle ist wieder abgeebbt. Nationalparkchef Treichel: „Wenn die Schneeschmelze einsetzt, steht uns die nächste Tragödie bevor.“ Dann könnten viele weitere tote Tiere folgen.

Soweit der Bericht.

Dieser Beitrag ist nicht der Einzige – unter dem Suchbegriff „Tote Rehe am ASP-Zaun“ sind bei Google zahlreiche Pressestimmen erfasst.

Trotzdem soll dieser tierquälerische und unverhältnismäßige Unsinn mindestens 5 Jahre lang weitergehen! Es ist zu hoffen, dass endlich ein Verwaltungsgericht damit befasst wird – hier könnte sich die unselige PETA tatsächlich mal verdient machen – vielleicht handelt sie mal anstatt nur zu rumzumotzen!

Ihr ziemlich entsetzter aber kaum überraschter

Dr. Wolfgang Lipps
gemeinschaftlicher Jagdbezirk Liepe 90, Barnim, in der Sperrzone II (Kernzone)

Beitragsbild: Michael Dietrich