Der Entwurf der Novelle zum Bundesjagdgesetz des BMEL (unser voriger Blogpost) kommt bisher nicht so gut an – richtig so. Aber wir wissen: Die Hunde bellen und die Karawane aus BMEL, Forstpartie und ÖJV zieht unbeirrt weiter.
Leider.
Das ist deshalb nicht verwunderlich, weil Frau Klöckner, jedenfalls aber ihre maßgebliche Ministerialbürokratie, offensichtlich – und unter grober Verletzung der Neutralität und Objektivität, die ein Ministerium allen Interessengruppen gegenüber an den Tag legen sollte – voll auf der Seite nicht nur der Forstpartie, sondern sogar des Lobbyzwerges ÖJV steht.
Ist das so?
Klar, sieht man deutlich. Denn:
Inzwischen hat Frau Klöckner eine ganze Reihe hochkarätiger „Offener Briefe“ zum Jagdrecht und zur Jagd auf Schalenwild erhalten [1]. Auf keinen dieser Briefe hat sie geantwortet – das ist zwar unhöflich, aber jedenfalls konsequent.
Oder?
Leider nur unhöflich. Denn auf einen (sachlich höchst angreifbaren!) Brief hat sie geantwortet, und zwar sehr lieb und mit persönlich handschriftlicher Anrede an die „sehr geehrte Frau Bundesvorsitzende, liebe Frau Emmert“ [2]. Das beweist, wo das BMEL von Frau Klöckner tatsächlich steht.
Man liebt beim BMEL offensichtlich den Ökologischen Jagdverband!
Und wer ist das? 1988 gegründet, seitdem ist Frau Emmert Vorsitzende, und der ganze Trupp hat 2800 Mitglieder – der Deutsche Jagdverband hat demgegenüber 250623 (!) Mitglieder, und das sind immer noch nicht alle Jäger, die in Deutschland insgesamt auf über 383.000 geschätzt werden. /Zum ÖJV auch unser blogpost „Cervantes: der Don reitet wieder“ vom 23. Mai 2019)
Aber in der Dämmerung werfen eben auch Zwerge große Schatten.
Vielleicht erreichen wir die Frau Ministerin aber mit Poesie über den ÖJV.
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Waldesstille
- Kein Rehwild zieht am Waldesrain,
- die Amseln warnen nur zum Schein.
- Die Mücken ziehen ihre Runden,
- sie haben noch kein Tier gefunden.
- Kein Ast, der unter Schalen bricht,
- denn tote Stücke wechseln nicht.
- Von allem Wild das zog im Wald
- ist lang der der letzte Laut verhallt.
- Vom Hirsch der schöpfte an der Quelle –
- nur eine graue Fegestelle.
- Vom Damwild, das man zahlreich sah
- ist nicht ein einziges mehr da.
- Still ruht der Teich im Mondenschein
- Denn an der Suhle ist kein Schwein.
- Im Schilf im Bruch auch keine Sau-
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Ach so –
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ich bin beim ÖJV.
Aber, liebe Weidgenossen: der Hund bellt und …!
Geschenkt!
Ihr
Dr. Wolfgang Lipps
Fussnoten:
[1] https://www.jawina.de/offener-brief-der-jaegervereinigung-oberhessen-an- bundesministerin-kloeckner/
https://www.jagderleben.de/sites/default/files/2020- 05/Brief_Bundesministerin_Julia_Klo%CC%88ckner.pdf
https://jagdrechtsblog.com/offener-brief-an-frau-kloeckner-zum- mindestabschuss/
[2] Stellungnahme von Bundes-ÖJV und ÖJV Bayern
ÖJVStellungnahmeW2050-BJagdG.pdf