NABU, Forsa und der Wolf – die Trickserei geht weiter!

Wolf 1 BildDer Sinn von Meinungsumfragen

Meinungsumfragen sind etwas Feines, wenn man, z. B. als Politiker oder Naturschutzbund, den eigenen Standpunkt vermitteln will. Das hat auch der NABU natürlich schon früh erkannt. Denn wenn eine große „repräsentative“ Mehrheit der deutschen Bevölkerung erkennbar die Behauptungen des NABU über, zum Beispiel, den Wolf oder den Biber, teilt, dann muss der ja richtig sein! Und dann kann man sich differenzierte Argumente in der Sache sparen. Denn die sind, wie auch das Bundesumweltamt weiß, eher hinderlich.

Aber die Sache mit dem Wolf scheint nicht so einfach zu sein, wie sich das NABU und Co. gedacht haben. Unliebsame Vorfälle nehmen zu. Kritische Stimmen mehren sich. Das Wolfsmanagement klappt nicht so richtig. Die Politik beginnt zurück zu rudern. Sachliche Argumente und vernünftige Handlungsempfehlungen sind nicht so recht zur Hand!Karikatur Wölfe

Befreiungsschlag

Da ist es mal wieder Zeit für einen Befreiungsschlag – denn schließlich ist der Wolf in Deutschland ja nicht nur ein höchst interessantes Projekt, sondern auch sehr lukrativ. Da soll möglichst nix nach hinten losgehen.

Also hat der NABU bei forsa wieder eine schöne „repräsentative Umfrage“ in Auftrag gegeben. Die stammt vom 31.08.2015 und unterstützt – oh Wunder – in geradezu begeisternder Weise die „überwältigende Zustimmung“, von der der NABU gern möchte, dass sie in der Bevölkerung vorhanden sei. Denn danach gilt angeblich:

–      54% aller Deutschen haben gegenüber dem Wolf „sehr positive Gefühle“, die 18 bis 29 jährigen Bürger sogar zu 61%,

–   89% aller Befragten glauben, dass Wölfe aus Nachbarländern zugewandert sind; ulkigerweise sind aber 17% der Meinung, die wären von Naturschützern ausgesetzt worden – da haben wir dann insgesamt 106%; das wird mit  Mehrfachnennungen erklärt; aber wie Wölfe gleichzeitig einerseits allein angestiefelt kommen und andererseits ausgesetzt werden können, ist eher schwer verständlich.

–           80% der Bundesbürger finden die Rückkehr des Wolfs erfreulich und 40% behaupten sogar angeblich, „ohne Wölfe in der Natur würde mir persönlich etwas fehlen“ (!).

und mehr dergleichen wundersame – und weitgehend unglaubwürdige – Behauptungen.kuschelwolf_1

 Forsa und die Meinungsmanipulation

Nachdem wir dem Gespann NABU/forsa schon mal Trickserei und Täuschung nachgewiesen haben (unser Blogbeitrag vom 24. März 2015), gehen wir angesichts des jetzt veröffentlichten Ergebnisses davon aus, dass auch in dieser Umfrage wieder getrickst und getäuscht wird. Denn forsa (und NABU und Co.) sind ja bekanntlich über Manipulationen von Umfragen keineswegs erhaben. Wir müssen das, nach eigenen leidvollen Erfahrungen, nicht weiter erläutern – geben Sie doch bei Google einfach mal ein „Manipulation mit Meinungsumfragen“ – da gibt’s 26500 Treffer – oder „forsa manipuliert mit Meinungsumfragen“ – da gibt’s sogar 76700 Treffer. Und wikipedia weiß zu letzterem Stichwort:

Generell gilt jedoch in den Augen vieler Branchenkenner: Umfragen von Forsa sind mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sehr häufig liegen sie weit weg von dem, was die meisten anderen Meinungsforschungsinstitute messen“.

Der NABU weiß das natürlich, findet es wahrscheinlich auch ganz prima. Gleichzeitig aber hat er versucht, sich mit einem Trick „vom Acker zu machen“: Er lässt nämlich forsa fragen, aufgrund welcher Informationen die befragten Bürger ihre Meinung abgegeben haben. Und da erfahren wir, dass die meisten von ihnen garnicht vom bösen NABU beeinflußt wurden, sondern: „Drei von vier Bundesbürgern (75%) haben die Informationen … aus der aktuellen Medienberichterstattung und 70% … aus Natursendungen im Fernsehen.“

Dass sowohl das Fernsehen wie auch gerade die Medienberichterstattung randvoll mit gezielten Informationen von NABU und Co. sind, wird natürlich schamhaft verschwiegen. Stattdessen haben angeblich 27% der Befragten, also mehr als ein Viertel, ihre Kenntnisse aus „Zoo oder Tierpark“ – wer´s glaubt! – und nur 24% haben ihre Meinung von Naturschutzverbänden.

Und dann schnell noch den Jägern, dem Lieblingsgegner von NABU, „ein vor´n Latz geknallt“: nur 7% haben ihre Kenntnisse von Jagdverbänden!

Gucke da!

Fazit

Klar ist – der Wolf ist da, und wir werden von nun an mit diesem großen intelligenten lernfähigen und effizienten Raubtier in unserer Kulturlandschaft leben müssen. Und wir können nur hoffen, dass sich die „Wolfseuphorie“, die nahezu ausschließlich von NABU und Co. geschürt, gefördert und durchgesetzt wurde, nicht später als schwerer Fehler erweist.

Was leicht passieren könnte!

Ihr Dr. Wolfgang Lipps

 wolfgang wolf

 

 

 

 

 

 

NABU – Täuschung und Trickserei mit Meinungsumfragen?

MeinungsumfrageVor kurzem wurde im Internet mehrfach, so auch von ProPlanta (unten Anm. 1) am 19.03.2015 berichtet: „Bundesweit 84 Prozent und 83 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg sprachen sich Mitte März für eine Stärkung des Natur- und Tierschutzes im Jagdrecht der Länder aus, wie eine vom Naturschutzbund Nabu in Auftrag gegebene Umfrage ergab. «Die überwiegende Mehrheit im Ländle will mehr Naturschutz und mehr Tierschutz im Jagdrecht», sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann am Mittwoch in Stuttgart“. Die Pressemeldung des NABU (unten Anm. 2) veröffentlicht auch Stefan Fügner im Jagdblog.blogspot.com am 22.03.

Als Jagdrechtsexperten hat mich dieses detaillierte Ergebnis sehr verwundert und erweckt hohe Zweifel an seiner Glaubwürdigkei. Denn wir haben in Deutschland 17 Jagdgesetze und unzählige Verordnungen und etliche Richtlinien dazu, und die kennen selbst die Jäger nur zum Teil, meist gar nicht, geschweige denn der sog. „Mann auf der Straße“. Wie können also die angeblich 1000 Befragten, darunter (nur!) 204 in Baden-Württemberg, überhaupt wissen, ob und wie die verschiedenen Jagdgesetze die „Aspekte des Natur- und Tierschutzes“ überhaupt enthalten und wie und wieso die denn dann „gestärkt werden“ sollten?

Wie muss man Umfragen gestalten?forsa

Nun kommt es bekanntlich bei Meinungsumfragen entscheidend auf drei Kriterien an:

–       Was genau wird gefragt,

–       Wie wird gefragt, und

–       Wer wird gefragt.

Wenn also 1000 x-beliebige Leute gefragt werden: „Halten Sie es für sehr wichtig – wichtig – weniger wichtig oder unwichtig, dass die Aspekte des Natur- und Tierschutzes durch die Jagdgesetze gestärkt werden?“ – und das soll ja nach der Behauptung des NABU Baden-Württemberg so gewesen sein, dann

–       müssten alle, die die Jagdgesetze nicht kennen – und das dürften von den 1000 Leuten ungefähr 996 sein – antworten: keine Ahnung;

–       und die, die ein Jagdgesetz kennen – das dürften einige Jäger unter den 1000 Leuten sein, also vielleicht 30 – teils „ja“ und teils „nee, m. E. nicht“ und einige „weiß nicht“ geantwortet haben.

Mit Sicherheit hat diese Umfrage nicht einen einzigen Befragten erwischt, der alle Jagdgesetze – nach denen aber gefragt wurde – so gut kennt, dass er die Frage vernünftig beantworten kann.forsa jagdumfrage

Unsere bohrenden Nachfragen…

lassen nur einen Schluß zu: hier wird die Öffentlichkeit massiv irre geführt, getäuscht, wahrscheinlich sogar bewusst belogen! Das wollten wir aber erstmal nachprüfen. Unsere Fragen

nabu bw…beantwortet der NABU allen Ernstes …

So: … wir haben uns sofort bei FORSA, dem beauftragten Meinungsforschungs-Institut, nach den Fragen, Fragebögen und vorbereitenden einleitenden Bemerkungen gegenüber den Befragten und nach der Auswahl der Befragten erkundigt.

Antwort: da müssen Sie unseren Auftraggeber NABU BW fragen.

Das haben wir getan. Darauf teilt uns ein Herr Huber, Pressesprecher & Leiter Kommunikation des  NABU BW, mit:

„danke für Ihr Interesse. Die Unterlagen finden Sie unter (unten Anm. 2). Diesem Papier können Sie auch die Frage entnehmen, die Forsa in unserem Auftrag gestellt hat.

Auf unseren Hinweis, diese Zahlen hätten wir schon, aber wüssten gern, wie die zustandegekommen seien, bekommen wir zu unserem nicht geringen Erstaunen eine Antwort

mit dieser Frechheit:

Hallo Herr Lipps,

um es nochmal deutlich zu sagen: Sie haben die vollständigen Unterlagen zu der von uns veröffentlichten Sache. Und darin ist die vollständige Frage enthalten.

Wie FORSA die Befragten auswählt, weiß ich nicht, die haben das wie immer gemacht: repräsentativ. Wir haben in die Auswahl selbstverständlich nicht eingegriffen.

Wiederholte Nachfragen Ihrerseits ändern daran nichts. Ich bitte um Verständnis, dass ich zu diesem Thema nicht mehr zu sagen habe und Ihre Anfrage damit als erledigt betrachte.

Beste Grüße   Hannes Huber

Deshalb unsere Schlussfolgerung:

Hier ist – weil die Haltung des NABU gänzlich unglaubwürdig ist und für einen Leiter Presse und Kommunikation auch noch einigermaßen dümmlich – nur der Schluss möglich, dass diese Umfrage allen Gesetzen der Durchführung ernsthafter Umfragen Hohn spricht und eine, wie oben gesagt, massive Täuschung der Öffentlichkeit ist – ein Armutszeugnis für ein renommiertes Meinungsinstitut und ein schönes Beispiel rücksichtsloser Meinungsmanipulation einer an sich verdienten Umweltorganisation. Mit dem erkennbaren Ziel, die öffentliche Meinung für die miesen Novellierungsversuche des Jagdrechts in NRW, BW und andernorts zu beeinflussen.

Kann man ja mal versuchen. Aber man sollte sich nicht erwischen lassen! Oder uns das Gegenteil beweisen, und vielleicht mal die Leitung Presse und Kommunikation  auswechseln!

Rät denen ein sehr verärgerter, aber nicht wirklich erstaunter

Dr. Wolfgang Lipps

Geschäftsführer JUN.i Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz UG

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 Anm. 1: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Wald-Forst/Deutsche-fuer-mehr-Naturschutz-im-Jagdrecht_article1426750598.html

 Anm. 2 : https://www.nabu.de/downloads/jagd/NABU-forsa-Umfrage_Deutsche-wollen-oekologischere-Jagdgesetze_2015-03-17.pdf